Susan Williams

»Aufzutreten, zu unterrichten, zu coachen und zu forschen: alle vier Bereiche meiner Arbeit befruchten einander und sind mir wichtig.«

Susan Williams begann ihre musikalische Karriere in ihrer Heimat Australien und kam nach Europa, wo sie sich als Naturtrompeterin spezialisierte. Seitdem ist sie weltweit aufgetreten und war an zahlreichen CD-Einspielungen sowie Rundfunk- und TV-Aufnahmen mit vielen der führenden europäischen Alte-Musik-Ensembles beteiligt; darunter Collegium Vocale Gent, Les Arts Florissants, Anima Eterna, Musiciens du Louvre, Al Ayre Espagnol, Les Agremens, Elbipolis, Concerto con Anima und Les Amis de Philippe. Sie gründete das Trompeten-Ensemble Clarini und war Mitbegründerin des Bachischen Collegium Bremen.

»Ich war schon immer fasziniert von der Frage, wie Menschen in ihrer Entwicklung gefördert und unterstützt werden können. Die Aufgabe eines Lehrers ist es, jeden Schüler oder Studenten zu befähigen, nicht nur ein kompetenter, sondern auch ebenso ein authentischer Musiker zu werden.«

Susan Williams unterrichtet am Königlichen Konservatorium in Den Haag und an der Hochschule für Künste Bremen. Neben individuellem Trompetenunterricht und Ensemblestunden gibt sie Kurse in Performance Science und begleitet Master-Studenten bei ihrer Abschlussarbeit. Ihre Methoden gründen in der Überzeugung, dass jedes Individuum mit der richtigen Motivation und angemessenen Übungsmethoden Exzellenz erreichen kann.

Forschung

»Wissenschaftlich zu forschen, hat meine intrinsischen Überzeugungen auf die Probe gestellt und in vielerlei Hinsicht bestätigt und bekräftigt.«

Susan Williams arbeitet aktuell an einer Dissertation über die Frage, worauf Musiker ihre Aufmerksamkeit richten sollten, um ihre Lernfähigkeit und ihre Performance zu steigern. Sie hält Vorträge und gibt regelmäßig Seminare und Workshops zu den Themen Üben und Auftrittsvorbereitung. 2017 erschien zu diesem Themenkomplex ihr Praxis-Handbuch OPTIMAL ÜBEN.

Einblick in meine aktuelle Forschungsarbeit

»Externer Fokus«

Der Gebrauch des externen Aufmerksamkeitsfokus für das Üben und Aufführen von Musik

Gutes Musizieren ist das Resultat von Tun, nicht von Wissen. Die Kunst eines Musikers ist abhängig von der komplexen Körperbeherrschung, die nur durch jahrelanges Üben erlangt werden kann. Die Frage, mit der ich mich aktuell wissenschaftlich auseinandersetze, ist: »Welche Art von Fokussierung ermöglicht optimales Lernen und eine optimale Auftrittsperformance?«

Nach Gabriele Wulf ist externer Fokus – die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf die intendierte Wirkung der Körperkoordination – besser geeignet, die nötige komplexe Körperbeherrschung zu erlangen, als interner Fokus – die Fokussierung auf die Steuerung der Körperbewegungen. Die Forschungen, die diese These stützen, stellen die Art, in der viele Musiker unterrichtet werden und üben, in Frage. Es ist daher wichtig, Musikdozenten und Musikern ein tieferes Verständnis darüber zu vermitteln, warum der externe Fokus hilfreich für Musiker ist, damit dieses Wissen in Musikschulen und Konservatorien zur Anwendung kommen kann.

Das Ziel meiner Forschung ist es, zu einem besseren Verständnis von den Prozessen zu gelangen, die das Erlernen der motorischen Fertigkeiten des Musizierens ermöglichen und praktische Werkzeuge für das Erlernen und Aufführen von Musik zu entwickeln, die auf der Fokussierung auf die musikalische Intention basieren.

Stichworte: externer Fokus, musikalisches Lernen und musikalische Performance, komplexe Köperbeherrschung für Musiker

Details und Ergebnisse sind in Kürze verfügbar.

 

Hören

Hier sind einige Beispiele meiner liebsten musikalischen Momente.

Arie »Anche virtù e bellezza«

von J. M. De la Roca

Arie »Schon hör ich die Posaune schallen«

von C. P. E. Bach

Arie »Suonin‘ le trombe«

von J. M. De la Roca

»The fife and harmony of war« aus Hail! Bright Cecilia

von H. Purcell

Balletto detto Lo Squiletti

von G. Fantini | Creation

Arie aus BWV 43 »Er ists, der ganz allein«

von J. S. Bach

»Tu devicto mortis aculeo« aus Te Deum

von M.-A. Charpentier

Arie »Ich bringe dir die Farren meiner Lippen«

von G. H. Stöltzel

Arie aus BWV 77 »Ach, Es Bleibt in Meiner Liebe«

von J. S. Bach

Concerto á VII Clarini (1. Satz)

von J. E. Altenburg

»Es ist eine Leidenschaft von mir, Projekte zu initiieren, die die Naturtrompete in unterschiedliche Kontexten stellen und verschiedene Genres und Kunstformen miteinander verbinden.«

‘Creation’ ist eines dieser Projekte. Es illustriert den Schöpfungmythos durch Klang und spannt einen Bogen von authentischen Didgeridoo-Klängen über barocke Trompetenmusik bis zu einer Auftragskomposition der australischen Komponistin Elena Kats- Chernin mit dem Titel ‘Music of the Spheres’. Das Programm wurde mehrfach aufgeführt und auf CD eingespielt. Das folgende Youtube-Video zeigt Ausschnitte: